In großer künstlerischer Bandbreite zwischen Malerei und Graphik entwickelte der an der Wiener Kunstakademie ausgebildete Konrad Meindl sein bildnerisches Oeuvre, das sehr vielfältig und von momentanen Eindrücken geprägt erscheint. Bei dieser Innenansicht einer Hammerschmiede dominiert zunächst ein erstaunlich idyllischer Blick in eine von Hitze, Rauch und Schmutz geprägte Arbeitsstätte. Freundliches Sonnenlicht erhellt den Raum, alles erscheint wohl geordnet, die schweißtreibende Arbeit des Menschen bleibt ausgespart. Bei näherer Betrachtung fehlt aber nicht nur der arbeitende Mensch, vielmehr lässt der große im Vordergrund der Komposition platzierte Zettel mit unleserlicher Schrift nichts Gutes vermuten – entstand das Gemälde doch in den Jahren einer umfassenden Wirtschaftskrise wie auch eines entsprechenden Strukturwandels, der vielen Traditionsunternehmen die Existenzgrundlage entzog.